Netzwerk geistliche Begleitung: im Gespräch mit Pastorin Magdalene Hellstern-Hummel

Lachende Frau im Sonnenlicht

Pastorin Magdalene Hellstern-Hummel arbeitet seit April 2016 hauptamtlich im Netzwerk Geistliche Begleitung. Zu ihren Aufgaben gehört es, als Referentin die Spiritualität in der Nordkirche zu fördern, und, wie sie selbst sagt, „das Netzwerk nach Außen und in die Nordkirche hinein zu repräsentieren und als Ansprechpartnerin für kirchliche Gremien zu vertreten“. Dr. Kristin Junga sprach mit ihr über ihre Arbeit und den zukünftigen Weg des Netzwerkes.

Frau Hellstern-Hummel, sie sind Referentin für Spiritualität und geistliches Leben in der Nordkirche und nun neu als Hauptamtliche im Netzwerk Geistliche Begleitung und arbeiten jetzt als Referentin daran, Spiritualität in der Nordkirche zu fördern – was ist Ihre Aufgabe?

Ich bin zwar neu auf der hauptamtlichen Stelle, aber schon seit meiner Ausbildung zur Geistlichen Begleiterin, die ich von 2007 bis 2009 gemacht habe, Mitglied im Netzwerk.
Das Netzwerk wurde 2006 im Ansverus-Haus auf Initiative von Kirstin Faupel-Drevs zusammen mit anderen Menschen, die als Geistliche Begleiter*innen ausgebildet waren, gegründet. Seit zwei Jahren ist das Netzwerk organisatorisch an den Gemeindedienst angebunden. Es gibt ein fünfköpfiges Steuerungsteam, zu dem ich gehöre. Erika Fischer führt die Geschäfte. Meine hauptamtliche Stelle ist wichtig, damit wir uns in kirchlichen Bezügen Gehör verschaffen können und präsent bleiben und gut angebunden sind. Meine Aufgabe besteht darin, das Netzwerk nach außen und in die Nordkirche hinein zu repräsentieren und als Ansprechpartnerin für kirchliche Gremien zu vertreten.

Wer kommt im Netzwerk zusammen? Wie kommen neue Mitglieder dazu?

Alle, die die Ausbildung für Geistliche Begleitung in der Nordkirche oder anderswo gemacht haben, können im Netzwerk aufgenommen werden. Es ist ein freier Zusammenschluss von Geistlichen Begleitenden. Wir treffen uns zweimal im Jahr zu Gesamttreffen, die der Fortbildung dienen, an unterschiedlichen Orten. Darüber hinaus gibt es ein bis zwei Studientage des Netzwerkes jährlich und die Möglichkeit, sich in regionalen Gruppen zusätzlich zwei bis dreimal im Jahr zur kollegialen Beratung zu treffen.
Knapp 80 Menschen, etwa drei Viertel Hauptamtliche und ein Viertel Ehrenamtliche, gehören zurzeit zum Netzwerk. Aus dem Netzwerk heraus ist die Langzeitfortbildung zur Geistlichen Begleitung entstanden. Sie baut auf die Qualifikationen auf, die die Menschen bereits mitbringen.
Um mit dem Angebot ausdrücklich auch Menschen zu erreichen, die nicht hauptamtlich in Kirche tätig sind, haben wir die Kursbedingungen für den aktuellen Kurs angepasst: Zum einen haben wir den Kurs von eineinhalb auf zweieinhalb Jahre Dauer verteilt. So ist die jährliche zeitliche Belastung etwas zurückgenommen. Zum anderen finden im aktuellen Angebot mehr Seminarmodule an Wochenenden statt, sodass weniger Urlaubstage in Anspruch genommen werden müssen. Die Umstellung war erfolgreich, denn im aktuellen Kurs sind auffallend viele nichtpastorale Teilnehmende. Wenn sie die Ausbildung abgeschlossen haben, können sie ebenfalls Mitglieder im Netzwerk werden.

Was schätzen Sie an dieser Arbeit?

Ich schätze daran, dass wir gut in Kontakt miteinander bleiben, dass das Netzwerk die Möglichkeit bietet, einander im Auge zu haben, und zu wissen, wer wo unterwegs ist. Erika Fischer ist zum Beispiel ansprechbar, wenn Menschen nach geistlicher Begleitung fragen. Sie ist damit eine zentrale Vermittlungsstelle, die denen Orientierung bietet, die unsere Angebote nutzen wollen. Ein großes Plus des Netzwerkes ist die Möglichkeit der gemeinsamen Fortbildung. Natürlich geht es auch darum, das Thema Geistliche Begleitung in die Kirche einzubringen, es bekannt zu machen und als Thema selbstverständlicher in verschiedenen Bereichen zu setzen.
Es geht uns nicht nur um Geistliche Begleitung in Form der Einzelbegleitung. Wir wollen Menschen auch dazu befähigen, zum Beispiel Exerzitien im Alltag anzubieten und geistliche Übungen anzuleiten. So kommen Menschen überhaupt erst einmal damit in Berührung. Langfristig geht es uns darum, geistliche Begleitung flächendeckender anbieten zu können.

Welche Aufgaben sehen Sie für die Entwicklung der Arbeit in der Nordkirche?

Eine Aufgabe sehe ich in dem, was mit dem Begriff „Priestertum aller Gläubigen“ benannt wird. Um diesen Begriff angemessen füllen zu können, müssen Menschen die Gelegenheit haben, in „das Geistliche“ reinzuwachsen, selbst sprachfähig zu werden und für sich ein geistliches Leben zu entdecken und leben. Insofern  verstehe ich meine Aufgabe insgesamt als „Multipliktions-Stelle“. Ich möchte möglichst viele Menschen vor Ort durch Aus- Fort- und Weiterbildung in die Lage versetzen, selbst diejenigen zu sein, die ihre Spiritualität, ihren Glauben, ihre Erfahrungen weitergeben.

Mehr Informationen zum Netzwerk Geistliche Begleitung

Ansprechpartnerin:
Magdalene Hellstern-Hummel
magdalene.hellstern-hummel@gemeindedienst.nordkirche.de
040 30620-1225