Im Gespräch mit Frithjof Nürnberger

Lachender Mann mit Brille vor einer Backsteinmauer

Ehrenamt fördern im Kirchenkreis, dafür setzt sich Frithjof Nürnberger in der Arbeitsstelle Ehrenamt im Evangelischen Kirchenkreis Pommern ein. Er ist seit dem 1. Januar mit der Förderung von Ehrenamtlichen betraut. Worauf er sich freut, wie er seine Aufgabe beschreibt und was es braucht, damit Tun gut tut lesen Sie hier.

Du bist seit dem 1. Januar 2023 die Arbeitsstelle Ehrenamt im Evangelischen Kirchenkreis Pommern. Herzlich Willkommen! Was genau sind Deine Aufgaben?
Dankeschön. Die Aufgaben sind wirklich vielfältig, denn sie ergeben sich zunächst aus dem, was unsere evangelischen Ehrenmenschen Pommerns an Bedarfen, Zielen, Hoffnungen und Wünschen formulieren. In meiner Rolle möchte ich unterstützend darin sein, dass Engagement als Freude und Bereicherung empfunden wird. Sei es allgemein durch die Vertretung von Interessen in Kirche und Gesellschaft (Förderung einer wertschätzenden Kultur von Ehrenamtlichkeit) oder konkret durch Zurüstung, Fortbildung und Beratung von engagierten Einzelpersonen, Gruppen und Gemeinden.
Die Kontaktflächen sind dabei so breitgefächert wie der Kirchenkreis selbst, bestehend aus den drei Propsteien Pasewalk, Demmin und Stralsund mit knapp 140 Gemeinden und noch viel mehr Kirchtürmen.

Das ist nicht nur eine große Fläche sondern auch ein vielfältiges Programm, wie wirst Du vorgehen?
Meine Anknüpfungspunkte sind im Grunde überall dort, wo kirchliche Begegnung stattfindet: vor Ort, telefonisch, digital, durch soziale Medien, in Konventen und Veranstaltungen. Es ist ein Dreiklang aus inhaltlichen Themen und Serviceangeboten, strategischen Ebenen der Gemeindeentwicklung sowie Netzwerkarbeit und Kommunikation.
Letztlich geht es immer um Kirche im Sinne von Gemeinschaft und Zugehörigkeit von Menschen vor Ort, die sich stets im Kontext gesamtgesellschaftlicher und kirchlicher Entwicklungen bewegen. Wie wollen wir dem begegnen? Wie profilieren wir Ehrenamtlichkeit so weiter, dass sie regionales Gemeindeleben verlässlich stärkt, aber nicht hauptamtliche Arbeitskraft kompensiert? Dafür gilt es zukunftsfähige Lösungen und von Wertschätzung geprägte Angebote zu entwickeln. Eine Querschnittsaufgabe vieler Bereiche. Das macht meine Arbeit so wunderbar (und) komplex.

Wunderbar und komplex klingt nach Abenteuer: Worauf freust Du Dich am meisten?
Die Menschen und ihre Geschichten in diesem schönen Bundesland besser kennenzulernen und in Verbindung mit ihnen zu kommen. Dazu starte ich demnächst ein Podcast-Format quer durch den Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis, um Kontaktflächen zu erzeugen und Schwerpunkte sicht- und hörbar zu transportieren. Aktuelle Beiträge teile ich unter anderem auf Instagram @ehren.wert

Und mit Blick auf die Komplexität: Wo siehst Du aktuell die Herausforderungen für Deine Arbeit?
Kommunikationswege aufzubauen, Themen zu bündeln sowie Angebote kooperativ und sinnstiftend zu entwickeln, damit sie eine Stärkung für die individuellen Bedürfnisse unserer Ortsgemeinden im Flächenland Vorpommerns sind. Aktuell arbeiten wir zum Beispiel an der Etablierung eines attraktiven Lektorenkurses, Ehrenamtstage für Kirchgemeinderäte und als Regionalzentrum kirchlicher Dienste an einer gemeinsamen Strategie für Ehrenamtlichkeit, denn es ist eine Querschnittsaufgabe aller Bereiche und hier haben wir ein herrliches Team, das sich dieser Aufgabe frisch und fröhlich stellt.

Was ist Dir in Deiner Arbeit besonders wichtig?
Kirche ist gut, wenn sie authentisch und gesellschaftsrelevant ist. Ich glaube das würde unser himmlisches Vorbild so unterstreichen. Mir ist es wichtig an starken Kirchenbildern mitzuarbeiten, für die sich Menschen begeistern können und die ich auch selbst attraktiv finde.

Damit Tun gut tut …
muss nicht unbedingt Kirche draufstehen, aber sie sollte drin sein.

Vielen Dank für das Gespräch, alles Gute und Gottes Segen für Dein Wirken.
Februar 2023